Fragen und Antworten
Gesamtwirtschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die gesamte Region – inklusive Ostholstein und Lolland sowie der Metropolregionen Hamburg und Kopenhagen – wirtschaftlich von der Verbindung profitieren kann. Mit diesem Infrastrukturprojekt über den Belt wird der Transport von Gütern und Personen von und nach Skandinavien schneller, billiger und umweltschonender.
So verkürzt sich die Reisezeit von Hamburg nach Kopenhagen mit der Bahn auf unter drei Stunden. Auch der Güterverkehr wird attraktiver, denn der Schienenweg für Warentransporte verkürzt sich ebenfalls um 160 Kilometer.
Mit der Anbindung wachsen die Regionen noch weiter zusammen, und bieten für den Tourismus neue Möglichkeiten.
Der deutsch-dänische Staatsvertrag zur Festen Fehmarnbeltquerung verpflichtet beide Länder, in einen Ausbau der anschließenden Straßen- und Eisenbahnanlagen zu investieren. In Dänemark gilt dies vor allem für die Bahnstrecke zwischen Ringsted und Rødbyhavn, die auf der gesamten Strecke elektrifiziert und zweigleisig ausgebaut werden soll. In Deutschland werden die B 207 zwischen Heiligenhafen und Puttgarden zu einer vierspurigen Bundesstraße sowie die Bahnstrecke zwischen Lübeck und Puttgarden elektrifiziert und zweigleisig ausgebaut.
Das dänische Straßenbauamt plant gerade den Bau einer zusätzlichen festen Querung zwischen den dänischen Inseln Seeland und Lolland-Falster sowohl für den Straßen- als auch für den Eisenbahnverkehr. Sie wird Teil eines neuen Korridors, mit dem die Verkehrssituation der Pendler auf Lolland verbessert werden soll. Bisher werden die beiden Inseln noch durch eine 1937 gebaute Brücke verbunden. Diese ist jedoch überaltert und bedarf dringend einer Sanierung, um dem nach dem Bau des Fehmarnbelttunnels prognostizierten Verkehrsanstieg gerecht zu werden. Die neue Brücke wird etwa vier Kilometer lang und ist als Straßen- und Eisenbahnbrücke mit einem Geh- und Fahrradweg geplant. Die heutige Brücke besteht nur aus einem Gleis sowie einer zweispurigen Landstraße. Die neue Storstrømsbrücke erhält zusätzlich zu einer zweispurigen Landstraße zwei elektrifizierte Gleise.
Auch auf deutscher Seite wird aktuell geprüft, wie eine leistungsfähige Fehmarnsundquerung aussehen könnte. Um den zukünftigen Verkehren nach Öffnung der Festen Fehmarnbeltquerung gerecht zu werden, muss die bestehende Brücke ertüchtigt bzw. erneuert werden. Dazu wurde eine umfassende Variantenstudie erstellt, die sich mit Querungsmöglichkeiten im weitesten Sinne beschäftigt. Es erfolgt eine ergebnisoffene Prüfung diverser Querungsmöglichkeiten.
Eine Zugfahrt von Kopenhagen nach Hamburg verkürzt sich von knapp fünf Stunden auf unter drei Stunden. Im Auto wird die Fahrt durch den Tunnel etwa zehn Minuten dauern. Im Vergleich hierzu muss man aktuell mit 45 Minuten auf der Fähre rechnen – plus Wartezeit beim Ein- und Auslaufen.
Die Europäische Union möchte die transeuropäischen Verkehrswege ausbauen und eventuelle Lücken schließen. Die Feste Fehmarnbeltquerung und deren Schienenanbindung hat für die EU daher Priorität und wurde von 2007 bis 2013 mit Fördermitteln in Höhe von rund 300 Millionen Euro unterstützt. Deutschland erhielt in diesem Rahmen Zuschüsse für die Planungen der Schienenanbindung. Auch weitere Unterstützungen durch die EU sind vorgesehen.
Die von der Bahn eingebrachten Trassen sind nach dem Protokoll der Antragskonferenz zum ROV um die sogenannte X-Trasse (Betroffenheitsanalyse Kreis Ostholstein) inkl. div. Untervarianten erweitert worden. Das Ergebnis des im Mai 2014 fertiggestellten ROVs sieht statt eines Ausbaus der aktuellen Trasse eine neue, zweigleisige Umfahrung der Bäderorte Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Sierksdorf und Haffkrug, die Umfahrungen der Ortschaften Ratekau, Lehnsahn und Großenbrode bei gleichzeitiger Stilllegung der Bestandsstrecke vor. Eine Prämisse der ROV-Variante ist die Bündelung der Verkehrswege, welche in den weiteren Planungen berücksichtig wird.
Die endgültige Festlegung der Trasse erfolgt im Planfeststellungsverfahren. Dessen abschnittsweise Beginn erfolgte im April 2018.
Die Bahn ist und bleibt eines der sichersten Verkehrsmittel. Das zeigen alle Statistiken. So liegt die Unfallrate der Eisenbahn in Deutschland deutlich unter EU-Durchschnitt und im Vergleich zum PKW ist die Bahn um ein Vielfaches sicherer.
Der Gesetzgeber schreibt dem Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) – auch den konzernfremden EVU – in der Gefahrgutgesetzgebung die Regeln für den Transport von Gefahrgütern vor. Insbesondere im RID (Regelung zur internationalen Beförderung gefährlicher Güter im Schienenverkehr) sind die Regeln für das Beladen der Wagen und das Verladen des Gefahrgutes geregelt.
Ja. Grundsätzlich werden grobe Annahmen getroffen, die im weiteren Planungsverlauf konkretisiert werden können.
Die maximale Geschwindigkeit eines Güterzuges nach heutigen Ansätzen ist 120 km/h. Die Durchschnittgeschwindigkeit wird sich je nach Fahrplanlage zwischen 90 und 110 km/h einstellen.
Der Berechnung liegt die prognostizierte Anzahl der Züge (sowohl Personen- als auch Güterzüge) zu Grunde. Es sind 835 Meter lange Güterzüge berücksichtigt worden. Die Berechnungen wurden für Güterzüge anhand von Zügen/Waggons mit Grauguß-Klotzbremsen durchgeführt.
Eine Nutzungsregelung, die vorsieht, dass lediglich „leise Züge“ auf der Strecke fahren, wäre rechtlich nicht zulässig, da die DB Netz AG als Eisenbahninfrastrukturunternehmen des Bundes den Eisenbahnverkehrsunternehmen einen diskriminierungsfreien Zugang zur Eisenbahninfrastruktur zu gewähren hat.
Die Deutsche Bahn hat sich als Umweltvorreiter das Ziel gesetzt, den Schienenverkehrslärm ausgehend von 2000 bis 2020 zu halbieren. Hierfür setzt die Bahn ein übergreifendes Gesamtkonzept um, das Maßnahmen am Streckennetz und der Fahrzeugflotte beinhaltet.
Als finanziellen Anreiz zur Umrüstung des Wagenmaterials hat der Bund Ende 2012 ein Förderprogramm aufgelegt. Zusätzlich führte die DB Netz AG ein lärmabhängige Trassenpreissystem (LaTPS) ein, das einen Aufschlag auf den Trassenpreis für laute Züge vorsieht.
Die Deutsche Bahn bietet sowohl im Infocenter Feste Fehmarnbeltquerung in Burg auf Fehmarn interaktive Informationen zum Ausbau der Schienenanbindung an.
Infocenter Feste Fehmarnbeltquerung:
Burg auf Fehmarn, Ohrtstraße 40, 23769 Fehmarn, Telefon: +49 4371/88 88 892, mrh@femern.de
Öffnungszeiten
Montag-Donnerstag: 11-13 und 15-17 Uhr
Freitag: 11-14 Uhr
sowie nach Vereinbarung