Über Grenzen hinweg

Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

Auch Wirtschaft und Handel profitieren

Überall dort, wo neue oder bessere Verkehrswege gebaut werden, wird reger Handel betrieben, es entstehen neue Absatzmärkte und Arbeitsplätze. Der Fehmarnbelt-Tunnel und die Schienenanbindung sorgen für kürzere Fahrtzeiten, höhere Kapazitäten, mehr Flexibilität und bessere Versorgungssicherheit zwischen Skandinavien und Zentraleuropa:

  • Die kürzeren Fahrtzeiten im Güter-, Regional- und Fernverkehr schaffen für Pendler:innen, Schüler:innen, Tourist:innen und Unternehmen attraktivere Anbindungen innerhalb Ostholsteins und in die urbanen Zentren auf deutscher und dänischer Seite.
  • Mit kürzeren Fahrtzeiten können Unternehmen außerdem Zeit und Kosten einsparen und damit ihre Produktivität bzw. Wettbewerbsfähigkeit steigern.
  • In dem durch die verbesserte Anbindung erweiterten Einzugsgebiet können neue Kund:innnen und Lieferant:innen gewonnen werden.
  • Besondere Bedeutung haben die neuen Möglichkeiten für Unternehmen mit Produktionsstandorten auf beiden Seiten des Fehmarnbelts.
  • Von der erhöhten Flexibilität können die Tourismus- und die Logistikbranche profitieren, aber auch der grenzüberschreitende Arbeitsmarkt, da Arbeitnehmer:innen flexibler die angebundenen Arbeitsorte erreichen und das Einzugsgebiet auch für sie vergrößert wird.
  • Auch die Bauvorhaben selbst schaffen Arbeitsplätze.

Ostholstein als Drehscheibe für den Handel mit Skandinavien

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Schleswig-Holstein setzt sich schon heute regional und überregional dafür ein, dass die Unternehmen der Region die Chancen zukünftig optimal nutzen können: Gemeinsam mit Wirtschaftsorganisationen in Hamburg, Schleswig-Holstein, Dänemark und Schweden engagiert sie sich im Fehmarnbelt Business Council.
Mit der Anbindung an eine neue europäische Verkehrsachse kann sich die Region Ostholstein zu einer Drehscheibe für den Handel mit Skandinavien entwickeln. Kleinere und mittlere Betriebe verkürzen ihre Wege zu vorhandenen und neuen Absatzmärkten; bereits angesiedelte, global tätige Unternehmen können ihre Marktchancen verbessern und für neue Betriebe ist die Region ein noch attraktiverer Standort, um sich anzusiedeln. Zugleich kann diese wirtschaftlich günstige Entwicklung auch die Anziehungskraft von Ostholstein für Arbeitnehmende und Fachkräfte steigern. Der Zuzug von Familien kann sich zudem im regionalen Einzelhandel positiv bemerkbar machen.

Weitere wirtschaftliche Effekte können sich aus der Stärkung des Schienenverkehrs ergeben: Der Güterverkehr zwischen Deutschland und Schweden, der den größten Teil des Güterzugverkehrs in Dänemark ausmacht, verlagert sich auf den Fehmarnbelt-Korridor und umgeht ebenfalls den Umweg von 160 Kilometer. Von der höheren Lieferzuverlässigkeit profitieren unter anderem internationale Unternehmen wie IKEA, die auf schnelle Verbindungen und eine hohe Versorgungssicherheit angewiesen sind.

Auf deutscher Seite gibt es beim Handel mit den skandinavischen Nachbarn derzeit noch große Unterschiede zwischen den Bundesländern: Während sich die norddeutschen Bundesländer bereits auf den Handel mit Dänemark konzentrieren, könnte ganz Skandinavien durch den Fehmarnbelt-Tunnel und seine Anbindungen auch für mittel- und süddeutsche Bundesländer attraktiver werden.

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