
Archäologische Hauptuntersuchungen starten: Ein Blick in die Steinzeit
Seit dem 14. August sind wieder Teams des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein im Auftrage der Deutschen Bahn auf Fehmarn und nördlich des Oldenburger Bruchs unterwegs. Ab Juli 2016 wurden Voruntersuchungen an 110 Stellen entlang der geplanten Aus- und Neubaustrecke durchgeführt.

Nun starten die Hauptuntersuchungen: Bis Ende 2019 wird an rund 30 Stellen systematisch nach Zeugnissen der Vorzeit – Holz, Stein, Knochen, Keramik – gesucht. Bei Avendorf auf Fehmarn sowie auf dem Festland nahe dem sogenannten Zigeunerberg nördlich des Oldenburger Bruchs schlagen die Archäologen im August die ersten Zelte auf. Bis Jahresende wird eine Fläche von rund einem Hektar, etwa so groß wie die Grundfläche des Hamburger Hauptbahnhofs, untersucht.
„Die Voruntersuchungen haben vor allem Siedlungsspuren der Steinzeit und der Bronzezeit zutage gebracht. Wir erhoffen uns weitere Erkenntnisse zur Siedlungsstruktur und den Lebensbedingungen vor zweieinhalbtausend oder sechstausend Jahren“, sagt Erich Halbwidl vom Archäologischen Landesamt.
Die archäologischen Untersuchungen sind Voraussetzungen für den Bau der Schienenanbindung. Nach dem 2015 neu gefassten Denkmalschutzgesetz Schleswig-Holsteins genießen die Zeugnisse der Vorzeit im Boden besonderen Schutz.
Bernd Homfeldt, Projektleiter für die Schienenanbindung bei der DB Netz AG: „Die Zeugnisse der frühen Geschichte werden sorgfältig dokumentiert und für die Nachwelt bewahrt. Wir führen die Untersuchungen schon jetzt durch, damit wir später zügig bauen können. Wir haben auf diese Weise mehr Planungssicherheit, die Archäologen genügend Zeit für eine sorgfältige Erkundung der ostholsteinischen Siedlungsgeschichte.“

http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/ALSH/alsh_node.html