All inclusive – alles für die Haselmaus

Sie heißt zwar Maus, ist aber ein Bilch. Die Haselmaus ist der kleinste Bilch, der in Europa vorkommt. Der "Muscardinus avellanarius", so der lateinische Name, lebt überwiegend in Knicks. Er ist als streng geschützte Art eingestuft. Auch der Bau neuer Bahnstrecken oder Straßen führt zu Verlusten von Lebensräumen. Biologen haben an der neuen Strecke zwischen Lübeck und Puttgarden neben einer Vielzahl anderer Arten speziell die Vorkommen der Haselmaus untersucht. Es wurden 839 Tiere gezählt. Sie alle erhalten ein neues Zuhause. Das Projekt leistet mit dieser aufwendigen Maßnahme einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz. Insgesamt hat die Bahn 60 Umweltgutachten für 7,5 Millionen Euro erstellt.

Für die Haselmaus und andere Arten werden gemeinsam mit den Flächen-Eigentümern mehrere Kilometer neue Knicks geschaffen. Entscheidend für den neuen Lebensraum des 35 Gramm schweren und nur sieben Zentimeter langen Nagers ist, dass der neue Knick einen Erdwall aufweist.

An diesem Tag treffen wir uns mit Landwirt Friedrich von Ludowig, der das Vorhaben der Bahn mit seinen Flächen unterstützt. „Diese Flächen sind vorbildlich und für alle Partner von Nutzen. Besonders schön ist, dass Landwirte hier mit ihrer Dienstleistung nachhaltig Flächen bewirtschaften im Sinne der Natur“, lobt Hans Jacobs von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein. Auch Jörg Weiße, kaufmännischer Projektleiter im Großprojekt Schienenanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung, begrüßt die Maßnahme in Lensahn. „Wir haben hier sehr verlässliche Partner mit guten Lösungen für den Artenschutz gefunden.“

In Petersdorf bei Lensahn werden mehrere dieser Knicks angelegt. Betriebsberater Hubertus Zirkel von der Firma „FOKUS FORST“ führt hierzu aus: „Artenschutz für die Haselmaus muss im Zusammenhang eines ganzheitlich nachthaltigen Ökosystem-Schutzes stehen. Dies bedeutet, dass sich die verschiedenen Tier- und Pflanzenarten gegenseitig bedingen.“ Ohne die verschiedenen Pflanzen wie Weißdorn, Schwarzdorn und Haselnuss gebe es keine Vielzahl von Insekten. Und ohne diese fehle auch der Haselmaus die Nahrung.

Am wohlsten fühlt sich die Haselmaus in Knicks, die eine hoch gewachsene Strauchschicht aufweisen. Dies schützt den kleinen Bilch vor Feinden. „Aus diesem Grund“, ergänzt Zirkel, „werden die neuen Knicks rechtzeitig vor Baubeginn begründet.“

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