Archäologie: Sensationelle Funde an der neuen Beltbahn
Archäologisches Landesamt und DB präsentieren Ergebnisse der zweijährigen Ausgrabungen
Ob Silbermünze aus Teheran, 1700 Jahre altes Hundegerippe oder komplett rekonstruierbare Siedlungen: Die Ausgrabungsteams des archäologischen Landesamtes haben an 35 Grabungsstätten viele interessante historische Funde sicherstellen können. Diese Maßnahmen wurden im Zuge der Voruntersuchungen für die neue Bahnstrecke zwischen Lübeck und Puttgarden durchgeführt. Die Kosten von knapp 5 Millionen Euro trägt die Bahn. DB-Projektleiter Bernd Homfeldt erklärte bei der Ergebnis-Präsentation im Wallmuseum in Oldenburg: „Ich bin begeistert, mit welchem Enthusiasmus und mit welcher Leidenschaft die Kollegen in Detailarbeit die Funde freigelegt haben.“ Hier sei ein Teil der Geschichte Ostholsteins greifbar und verständlich gemacht worden. Sogar Schulklassen hätten mit Begeisterung die Grabungsstätten besucht.
Die Grabungsleiter präsentierten die interessantesten Funde in Oldenburg. Wie etwa eine Silbermünze aus dem Jahr 803 nach Christus. Diese stammt aus Teheran und hat den weiten Weg nach Heringsdorf gefunden. Wie auch viele weitere Münzen. Zudem wurden viele menschliche Schädelknochen gefunden – die jetzt untersucht werden und deren DNA womöglich noch wichtige Erkenntnisse für die Medizin liefern können.
Sehr anschaulich ist auch das vollständig erhaltene Gerippe eines Hundes, das in Oldenburg gefunden wurde. Dieses ist 1700 Jahre alt. Einzigartig sind auch bis zu 35 Meter lange Gebäude, die in ihrem Umriss gefunden wurden. Diese seien in Norddeutschland unüblich und würden auf eine skandinavische Herkunft hindeuten. Amtsleiter Dr. Ulf Ickerodt vom Landesamt versprach: „Wir werden alle Ergebnisse in einer Broschüre mit vielen Illustrationen veröffentlichen.“ Diese sei in Arbeit.