Archäologische Voruntersuchungen starten • Fachexperten untersuchen mögliche Fundorte entlang der Trasse
(Hamburg) Die Vorplanungen zur Schienenanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung sind abgeschlossen. Zu den nun folgenden, detaillierten Untersuchungen im Rahmen der Entwurfs- und Genehmigungsplanung gehören neben den technischen Aspekten auch archäologische Untersuchungen. Die Arbeit der Fachexperten des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein beginnt jetzt mit einer ersten Sichtprüfung möglicher Fundorte zwischen Ratekau und Bannesdorf.
Ziel der Voruntersuchungen ist es, frühzeitig festzustellen, welche denkmalschutzrechtlichen Maßnahmen bei den weiteren Planungen zu berücksichtigen und gegebenenfalls vor Baubeginn durchzuführen sind.
„Die archäologischen Voruntersuchungen sind ein fester Baustein in dem Planungsprozess eines Infrastrukturprojekts. So können wir heute schon mögliche archäologische Grabungen in der Zeit- und Kostenkalkulation besser bewerten und einplanen“, sagt Bernd Homfeldt, DB-Projektleiter der Schienenanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung.
In einem ersten Schritt werden die Archäologen im März und April 2016 im Auftrag der Bahn die bekannten und erfassten rund 100 Fundstätten aufsuchen, um sich vor Ort einen Überblick über die jeweilige aktuelle Geländesituation zu verschaffen. Die Ergebnisse dieser ersten Streckenbegehung fließen in die detaillierten Planungen für die archäologischen Voruntersuchungen ein, die ab September 2016 beginnen werden.
Wo diese tiefergehenden Untersuchungen notwendig sind, werden im Vorfeld Abstimmungen mit Grundeigentümern und Pächtern geführt. Mit dem Kreisbauernverband ist unter anderem eine Informationsveranstaltung zu den ab Herbst möglichen Grabungen geplant.
Bei den Voruntersuchungen ab Herbst handelt es sich um gezielte, flachgründige Baggerschurfe in Schaufelbreite sowie geologische Bohrungen. Großflächige Ausgrabungen, Experten sprechen von archäologischen Hauptuntersuchungen, sind im Zuge der Voruntersuchungen nicht geplant.
Besonders der Oldenburger Graben, die Hügelgräber bei Damlos und die Godderstorfer Au werden von den Fachleuten des Archäologischen Landesamtes unter die Lupe genommen. Hier werden Fundstücke aus mittel- und jungsteinzeitlichen Siedlungen vermutet.