Erschütterungsmessungen in Lübeck

Die Schienenanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung verändert die Rahmenbedingungen an der Bestandsstrecke. Nicht allein in Ostholstein und in den betroffenen Kommunen – sondern auch in Lübeck. Daher untersuchen unabhängige Gutachter das Schienen-Umfeld. Neben den Schallausbreitungen werden vor allem auch die von Zügen ausgehenden Erschütterungen intensiv betrachtet. Im Auftrag der DB Netz AG war ein dreiköpfiges Team vier Tage lang in der Hansestadt an der Strecke im Bereich des Güterbahnhofes unterwegs. Das Ingenieurteam der DB Netz besuchte die Kollegen vom Institut für Umweltschutz & Bauphysik der Münchner Firma Obermeyer bei ihrer Arbeit in der Lübecker Fregattenstraße.

Treffpunkt an diesem Vormittag ist ein Privathaus, genauer gesagt die Werkstatt wie auch der Garten des Anwesens – mit Blick auf eine Schallschutzwand direkt am Güterbahnhof. Der Eigentümer gewährt den Gutachtern Eintritt, was laut Andreas Frücht von Obermeyer nicht selbstverständlich sei. „Nicht jeder Hausherr ist da so offen und gastfreundlich.“

Zumal in der Werkstatt für die Messungen eine kleine Bohrung im Mauerwerk vorgenommen werden muss, damit die Sensoren die Auswirkungen am und im Haus aufzeichnen können. Auf der Werkbank steht das mit den Sensoren verkabelte Aufzeichnungsgerät wie auch ein Laptop, auf dem die Erschütterungen schon beim kleinsten Tritt auf den Boden in Form von blauen Ausschlägen sichtbar werden. Jetzt müssen die Experten noch mit Hammer „bewaffnet“ einen Sensor im Erdreich des Gartens versenken. Schneeflocken rieseln, während der RE8 nach Hamburg hinter der Lärmschutzwand vorbeirauscht. Zum Glück ist der Frost noch nicht so stark ins Erdreich eingezogen. Der Sensor lässt sich durch eine Laubschicht mit einem Erdpfosten im Boden verankern. Er wird über eine Draht-Winde mit der Messstation in der Werkstatt verbunden. „So“, sagt Frücht, nachdem nochmals alle Geräte überprüft sind. „Wir kommen in vier Stunden wieder und sammeln die Geräte mit den dann neu gewonnen Daten wieder ein.“

In der Zwischenzeit geht es weiter zu einem Haus in der unmittelbaren Nachbarschaft. Parallel werden an diesem Tag drei Messungen vorgenommen. Insgesamt wurden die Daten sowohl tagsüber wie auch nachts ermittelt, und ergeben am Ende ein umfassendes Bild von der Situation vor Ort. Das Projektteam der Bahn ist bereits jetzt gespannt darauf, welche neuen Erkenntnisse in die Planungen einfließen werden.

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