Der südlichste Streckenabschnitt der Schienenanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung umfasst die Hansestadt Lübeck und erstreckt sich über rund acht Kilometer. Er beginnt bei der Eisenbahnüberführung Travekanal, geht entlang des Lübecker Hauptbahnhofs und endet im Bereich Teerhofinsel an der Grenze zu Bad Schwartau.
Durch den Aus- und Neubau der Bahnstrecke zwischen Lübeck und Fehmarn fahren künftig mehr Züge durch die Region. Dies wirkt sich auch auf die südlich an Lübeck anschließenden Verbindungen nach Hamburg, Büchen und Bad Kleinen aus. Um den wachsenden Schienenverkehr langfristig und umweltfreundlich zu bewältigen sowie die nötigen Kapazitäten zu schaffen, müssen in Lübeck technische Anpassungen an der bestehenden Stecke vorgenommen werden:
Mehr Verkehr bedeutet auch eine höhere Lärmbelastung. Im Jahr 2020 hat der Bundestag im Rahmen der Parlamentarischen Befassung 232 Mio. Euro für zusätzliche Schutzmaßnahmen entlang der gesamten Strecke bewilligt. Daher werden auch in Lübeck umfangreiche Lärm- und Erschütterungsschutzmaßnahmen geplant. Welche Maßnahmen geplant und wo diese genau verortet sind, ist auf den untenstehenden Karten ersichtlich (schematische Darstellung). Da im Stadtbereich Lübeck eine Gleichbehandlung aller Anwohnenden erfolgt, erhält auch Lübeck-Moisling zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen.
Auf der einen Seite die Menschen an der Bahnstrecke vor Schienenlärm schützen und auf der anderen Seite das einzigartige Stadtbild bewahren: Lübeck ist mit dem historischen Stadtkern sowie dem UNESCO Welterbe eine besondere Stadt. Im Rahmen der Schienenanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung werden in Lübeck ca. 14 Kilometer Lärmschutzwände mit einer Höhe bis zu sechs Metern umgesetzt. Um diese bestmöglich in das Stadtbild zu integrieren und den Welterbe-Status zu wahren, haben das Projekt und die Hansestadt Lübeck gemeinsam ein bundesweit bislang einzigartiges Bürger:innen-Beteiligungsformat initiiert. In einer Online-Umfrage konnten sich die Bürger:innen der Stadt aktiv an der Gestaltung der Lärmschutzwände beteiligen und in vier ausgewählten Bereichen der Stadt zwischen jeweils drei Gestaltungskonzepten (unterschiedliche Farbtöne und Baustoffe) abstimmen. Alle Varianten sollen sich harmonisch in das Stadtbild einfügen.
Nach Ablauf der Teilnahmefrist haben knapp 630 Lübecker:innen abgestimmt und sich klar für jeweils eine Variante in den vier Gestaltungsbereichen entschieden. Die Ergebnisse wurden am 9. Oktober 2023 in der Bauausschusssitzung der Hansestadt Lübeck vorgestellt. Hier geht’s zur Ergebnispräsentation.
Die Auslegung der Unterlagen des Abschnitts Lübeck erfolgte im Juli und August 2024. Die Einwendungsfrist endete am 19. September 2024. Aktuell läuft die Bearbeitung der Einwendungen und Stellungnahmen.
Der Abschnitt wird im Partnerschaftsmodell Schiene realisiert. Dabei wird das DB-Projektteam bereits in der Planungsphase mit allen relevanten Firmen (zum Beispiel Planungsbüros und Bauunternehmen) zusammen gebracht. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit soll die terminliche Situation optimieren und für mehr Leistungs- und Innovationsfähigkeit sowie ein effizientes Bauen sorgen.